Vor 50 Jahren: photokina 1956

Die erste photokina fand im Mai 1950 statt

Die Messehalle in Köln 1956, erbaut 1924/25 auf Initiative des Oberbürgermeisters Konrad Adenauer.

Die erste photokina fand im Mai 1950 statt

Bundespräsident Theodor Heuss eröffnete die photokina 1956, hinter ihm Oberbürgermeister Dr.Schwering und Zeiss Ikon-Direktor Wilhelm Wohlfahrt

Bundespräsident Theodor Heuss, Innenminister Gerhard Schröder und Hans-Heinrich Berning/Robot (mit Brille)

Wirtschaftsminister Ludwig Erhard begutachtet den neuen Prado-S bei Leitz

Deutsche Highlights auf der photokina 1956:

Altissa-Camera-Werk, Dresden

die kleine, kompakte "Altix V" mit Wechselobjektiven

die neue "Arette I B" mit "Lichtwertmesser"

Carl Braun Camera-Werk, Nürnberg

zwei neue Kameras mit Messsucher und "Lichtwertverschluss"

von den DDR-Behörden vorläufig noch als Privatbetrieb geduldet

zu dem vielseitigen Angebot des Balda Kamerawerkes gehörten auch Baldixette, Baldi 29, Baldix, Baldina und Super-Baldax

die populäre "Super Dollina" und die exklusive "Certo-Six" mit einem umfangreichem Zubehörprogramm

populäre Amateurkameras aus dem Schwabenland

eine ausgefallene Idee: die "Revolette", eine Kombination von zwei Kameras mit zwei Prontor-SVS Verschlüssen, zwei Staeble-Objektiven unterschiedlicher Brennweite und zwei optischen Suchern

die "Diax I b" hat drei Sucher für drei Brennweiten, und die "Diax II b" hat einen Messsucher und einen zusätzlichen Sucher für die längeren Brennweiten

ganzseitige Anzeige mit den neuen Rolleiflex-Modellen

die "Futura-S" mit Wechselobjektiven und Messsucher

Iloca Stereokameras sind heute noch gefragt

die "Exakta Varex" erhielt 1956 ein geräuscharmes Langzeitenwerk und einen F-Synchrokontakt

die "Praktica FX2" erschien auf der photokina mit einem neuen Lichtschacht, innenauslösender Blendenautomatik, F-Synchrokontakt, sowie einem neuen Umkehrprisma für den Sucher

aufsichtserweckend war die neue, einäugige 6x6 Spiegelreflexkamera "Praktisix"

Schnellaufzug, Wechselobjektive, auswechselbares Suchersystem, einfache Zeiteneinstellung

neben der "Cita III" wurde das neueste Modell "Regula III-d" angeboten, es zeichnet sich durch Wechselobjektive, Messsucher und "Lichtwertmesser" aus

die einäugige "Retina Reflex" mit Wechselobjektiven im Compur-Verschluss und mit eingebautem Belichtungsmesser (auch hier Lichtwertmesser genannt) war die grosse Messeneuheit bei Kodak

ausser dieser BELLA-D wurde von der Bilora-Fabrik auch die BELLA 66 angeboten, bei der man die eingebaute "Sonnenbrille" (das Gelbfilter) anpries

die 1954 erschienene Leica M3 wurde nun mit dem Leicavit als "Leica MP" angeboten

das "Summaron" 35mm und das "Summicron" 5cm erhielten Naheinstelleinrichtungen

Wechselobjektive im Protor-SVS Verschluss, Messsucher mit Parallaxenausgleich und ein eingebauter Belichtungsmesser zeichnen den "Lordomat C35" aus

die "Technika-Press" 6,5x9cm wird besonders als für Luftbildaufnahmen geeignet angepriesen, "da ihr stabiler Tubus, der den üblichen Balgen ersetzt, dem Flugwind keine Angriffsfläche bietet"

Was hat man bei Rollei zu dieser Kamera mit diesem Namen gesagt?

ein 7x35 Feltstecher mit eingebauter 16mm Kamera, ausgestattet mit Metallschlitzverschluss 1/30 bis 1/800 Sek. und Wechselobjektiven

Ein sogenannter Schnellphotoautomat, d.h. eine zweiäugige Spiegelreflexkamera mit Xenar 4,5/180mm und Parallaxenausgleich. Als Aufnahmematerial wird ein Spezial-Umkehrpapier in Rollen von 50 m Länge und 10 cm Breite geliefert. Das Grundformat ist 10x14 cm oder 7x10 cm. Innerhalb des Grundformates können alle beliebigen Formate eingestellt werden. Eine Kassette dient zum Auffangen der abgeschnittenen Bilder. Laborausrüstungen und Chemikalien zur Entwicklung des Umkehrpapiers sind ebenfalls lieferbar. Das neu er- schienene Gerät "Opticop" dient zum optischen Kopieren der Positive, da ein Negativ ja nicht vorhanden ist.

als Weiterentwicklung der beliebten "Vitessa" bietet die "Vitessa T" einen festen Tubus und drei Wechselobjektive im Synchro-Compur Lichtwertverschluss

1956 die einzige westdeutsche 24x36mm Spiegelreflexkamera mit wechselbaren Suchern und Objektiven

ein Marktschreier verkündet die Zeiss Ikon-Neuheiten

auf dieser amerikanischen Anzeige sind die wichtigsten zu sehen

Auf dieser Anzeige wird auf die neue Lichtwertkupplung am Verschluss aufmerksam gemacht, die bei den Prontor-Verschlüssen auch entspechend entwickelt worden ist. Deshalb sprechen viele Kamerahersteller auf ihren Anzeigen von Lichtwertmessern und Lichtwertverschlüssen. Die von Carl Zeiss kontrollierten Verschlusshersteller Friedrich Deckel und Alfred Gauthier dominierten fast die gesamte westdeutsche Kameraindustrie. Das zulange Festhalten an der Zentralverschlusstechnik sollte sich auf die Dauer äussert nachteilig auswirken und zum Niedergang der deutschen Kameraindustrie beitragen.

Einige ausländischen Aussteller:

die neue "Canon VT" ist eine Leica-ähnliche Kamera mit einem Schnellaufzug im Boden, der genau dem Leicavit entspricht

die "Foca" ist eine elegante Systemkamera im Stil der Leica

die "Minicord" ist eine zweiäugige Kleinstbildkamera für 16mm Film

ebenfalls eine Kleinstbildkamera für 16mm Film

die Kleinstbildkamera "Mikroma II" von der tschechischen Firma Meopta, welche auf ihrem Messestand auch die zweiäugige 6x6 Spiegelreflexkamera "Flexaret IV" vorstellte

Ricoh ist 1956 das erste Mal auf der photokina vertreten

auf dem Messestand der Firma wurde auch die "Golden Steky" bewundert

Die "Panorascope Simda" ist eine Stereokamera, die 16mm-Film von 7,5 m Länge verwendet. Das Bildformat jedes Einzelbildes beträgt 10x20 mm. Es lassen sich 120 Stereobildpaare anfertigen. Die Objektive haben eine Brennweite von 25 mm. Dazwischen sitzt ein Reflexsucher.

Die zweiäugige "SEMflash" ist fest mit dem Blitzgerät verankert. Sie ist mit einer Leitzahlkupplung ausgestattet, so dass mit der Entfernung gleichzeitig die entsprechende Blende eingestellt wird. Die zweiäugige "Joie-de-Vivre" (Lebensfreude) soll es dem Amateur leicht machen, weil alle Ein stellungen nach Symbolen erfolgen.

unser Wegweiser beim Rundgang durch die photokina 1956